Chronik

Von Burnaccherun bis Börnecke
Die Ortschronik (gekürzt)


Kurzbeschreibung von der Lage und Umgebung des Dorfes


Das Dorf Börnecke leitet seinen Ursprung und Namen von einem kleinen Borne (heute Quelle) her, der nahe beim Pfarrhof, der das Börnecken hieß, lag. Börnecke befindet sich in landschaftlich sehr reizvoller Lage an einem Ausläufer des nördlichen Harzvorlandes eingebettet von Bergen. Es liegt im Landkreis Wernigerode und gehört seit 1994 zur Stadt Blankenburg.

 

Börnecke wurde erstmals 1006 urkundlich erwähnt. Aufgrund von Funden und der Überlieferung, dass sich eine schwefelhaltige Heilquelle in der Nähe des heutigen Ortes befunden habe, lässt sich eine wesentlich frühere Besiedlung vermuten.
Heute wird die Ortsmitte durch die Gebäude von Kirche und Pfarrhaus und den Komplexen der ehemaligen Herzoglichen – Braunschweigschen Domäne dominiert.

 

Börnecke verfügt über einen hohen Bestand an historischen Fachwerksbauten. In der Heimatstube kann man viele Handarbeiten aus Omas Zeiten, alte Handwerkszeuge und vieles andere bestaunen. Schmuckstücke sind eine alte Bauernstube aus dem 18. Jahrhundert und eine Hochzeitstracht aus den 40iger Jahren.


Auf der Prinzenhöhe befindet sich der legendäre „Prinzenstein“, welcher an den Tod eines brandenburgischen Prinzen im 30ig jährigen Krieg erinnert.


Ein Internationaler Radwanderweg führt seine Benutzer direkt durch die Ortsmitte.

 

Die Sage von der Entstehung von Börnecke
(Kurzfassung)


Durch die Kreuzzüge war in Deutschland die ansteckende furchtbare Lepra eingeschleppt und verbreitet wurden. Gegen diese wurden schwefel– und eisenhaltige Bäder angewandt.
Da das Dorf Börnecke uralt ist und wenn man den Überlieferungen glauben soll, verdankt der Ort seinen Namen einer schwefelhaltigen Quelle, an der sich ein Einsiedler niederließ.


In der Sage heißt es:
Ein Einsiedler, der bei Börnecke (Born = Quelle) wo damals Wald war, seine Wohnung aufschlug, wurde wegen seiner Wunderkuren berühmt und bekam starken Zulauf verschiedener Siedler. Es folgten immer mehr. Sie rodeten nach und nach das Holzrevier, wovon der Hoppelberg ein Überrest ist.

 

Die 1000 jährige Geschichte von Börnecke

 

1006 hieß Börnecke noch Burnaccherun. Die Schreibweise änderte sich ständig, wie z.B. Bornikere oder Borneckerer. Seit 1719 heißt unser Ort nun schon Börnecke.
Wurden um 1006 10- 20 Einwohnern erwähnt, waren es im Jahre 1906 816 Einwohner . Heute sind es ca. 700 Einwohner.
Das Dorf wurde erstmalig im Jahre 1006 in einer Urkunde (das Original liegt heute im Landesarchiv Braunschweig/Wolfenbüttel) die König Heinrich der II. an seinen Kaplan (Geistlichen) Diedrich vergab, erwähnt.
Dem Kaplan wurden in Burnaccherun (heute Börnecke) Besitzungen vom König geschenkt. Die ersten genauen Angaben über Oster – Burnekere sind aus dem Jahre 1136 – 1293.
Eine Ministerialenfamilie des Grafenhauses Blankenburg – Regenstein ist in dieser Zeit hier ansässig. Urkunden von Anfang des 13. Jahrhunderts besagen, dass es verschiedene Güter gibt. Die Ernährung des Ortes besteht zur Hauptsache aus Ackerbau und Viehzucht.
Im 13. – 17. Jahrhundert werden immer wieder beträchtliche Weinbaugebiete erwähnt. Seit dem 14. Jahrhundert besaßen die Grafen Blankenburg – Regenstein immer mehr Güter in Börnecke. Auch vom 30jährigen Krieg blieb Börnecke nicht ganz verschont. Nach Überlieferungen wurde hier auch ein brandenburgischer Prinz bei Kämpfen getötet. Ihm zu Ehren wurde später der Prinzenstein errichtet.


Ein schreckliches Ereignis war 1681 der Ausbruch der Pest. Dieses wurde durch eine fremde Magd eingeschleppt und verbreitete sich rasend schnell über den gesamten Ort. Dabei starben 97 Einwohner. Dank der Aufzeichnungen, die seit dem Jahre 1816 ein 11 jähriger Junge in einem Tagebuch niederschrieb, ist einiges aus der Geschichte Börneckes überliefert wurden. Er schrieb darin auch über die letzte öffentliche Hinrichtung im Dezember 1826. Es wurden ein Wilddieb, der einen Jäger erschossen hatte, und eine Kindermörderin hingerichtet. 1836 wurde mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen und drei Jahre später beendet. Seit 1909 hat Börnecke elektrisches Licht.

 

Im ersten Weltkrieg (1914 – 1918) ließen auch 27 Börnecker Soldaten ihr Leben. 1933 wurde eine Wasserleitung für den gesamten Ort gebaut. Auch der 2. Weltkrieg (1939 – 1945) hat Leid über unseren Ort gebracht. 21 Soldaten wurden auf unserem Friedhof beigesetzt. 48 Börnecker fielen oder wurden vermisst. Nach 1945 entwickelte sich Börnecke wie fast jeder andere kleine Ort.


Erst gab es die Bodenreform, später wurde die LPG gegründet. Die Bauern wurden verpflichtet ihre Landwirtschaft dort einzubringen. Dadurch waren viele Börnecker dort beschäftigt. Eine wichtige Veränderung war die endgültige Schließung unserer Schule im Jahr 1980. Alle Schüler mussten die Schule in Blankenburg besuchen. In der alten Schule wurde eine Kinderkrippe eingerichtet.


Heute sind in der alten Schule unsere Gemeindeverwaltung und unser Jugendclub untergebracht. In der Sporthalle treffen sich Jung und Alt zum Tischtennis spielen, zum Tanztraining oder zur Gymnastik.


Nach der Wiedervereinigung wurden viele Häuser und Höfe restauriert. Immer wieder wurden bei Grabungen Funde aller Art und verschiedenster Perioden gemacht.

 

Sitten und Bräuche


Die abgelegene Lage des Ortes ist eines der Gründe, dass sich hier noch viel
Brauchtum und Sitten erhalten haben. So hat mancher Brauch seinen Ursprung in unserer frühesten Geschichte. Der ursprüngliche Sinn ist aber im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.


Einer dieser Bräuche ist das Osterfeuer. So haben sich am Abend des ersten Ostertages alle Dorfbewohner in der Nähe der Schwefel-Eisenquelle um ein Osterfeuer versammelt. Ein Osterfeuer gibt es bei uns auch heute noch.
Zu Pfingsten bekamen die Mädchen von ihren Verehrern eine Birke vor die Tür gestellt, manchmal aber auch nur einen Haufen Asche. Dieser Brauch ist durch den Maibaum, der am 1. Mai auch heute noch in der Dorfmitte aufgestellt wird, ersetzt worden.


Himmelfahrt und Pfingsten wurde gewandert, immer mit dem gleichen Ziel, Himmelfahrt Richtung Bahnhof Börnecke und Pfingsten zum einstigen Landhaus bei Langenstein. Sollte es sich hierbei um Wanderungen zu heiligen Stätten handeln? In der Nähe des Börnecker Bahnhofs liegt die Isenburg, nach Aussagen von Forschern eine Thingstätte (germanischer Versammlungsplatz).


Das Landhaus befindet sich am Fuße des „Gläsernen Mönches“, eine durch zahlreiche vorgeschichtliche Funde eindeutig anerkannte Kultstätte. Auch heute wandern oder fahren mit dem Fahrrad noch viele Familien zu Himmelfahrt und Pfingsten in diese Richtungen.


Vor der Ernte versammelten sich alle zum Tanz. Es wurde Schützenfest gefeiert, auch heute noch nach ganz alter Tradition. Nach der Ernte gab es ein gemeinsames Erntefest.


In den Wintermonaten traf sich früher die Jugend zur Spinnstube. Dort wurden Hand- und Bastelarbeiten gefertigt. Wir treffen uns in der heutigen Zeit im Jugendclub.


Am Silvestermorgen zogen die Kinder durch das Dorf und sangen Lieder vom Kleinen König. Sie bekamen dafür Gaben, auch heute wird es bei uns von wenigen Kindern noch gemacht, aber man gibt Geld.


Über Sitten und Bräuche gibt es viele Berichte. Sie werden auch durch Erzählungen weitergegeben.

 

Quellen
Ortschronik von Börnecke
mündliche Überlieferungen

Termine

Mai: Pfingstturnier des Fußballvereins 

 

1. Juni: Großes Kinderfest zum Kindertag    

 

letztes Wochenende im Juni: Schützenfest 

 

2. Septemberwochenende: großes Dorffest 

 

3. Oktober: Feuer zum Tag der Einheit

 

Dezember: Dorfweihnachtsfeier am 2. Advent (Kirche/Gemeinde)

Dezember: Großer Silvestertanz ins neue Jahr (Kulturverein)